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LTSER Plattform Eisenwurzen (EW)

Die Eisenwurzen als Forschungsraum

Die LTSER Plattform Eisenwurzen liegt im Bereich der nördlichen Kalkalpen und reicht bis in das nördliche Alpenvorland. Geprägt von ihrer 800-jährigen Nutzungsgeschichte bildet die Region auch heute noch einen Kultur- und Wirtschaftsraum. Waren früher die Erzgewinnung und -verarbeitung der wirtschaftliche Motor, so sind heute Tourismus und Landwirtschaft die Haupteinnahmequellen in der Region. Seit dem Niedergang des Bergbaus zählen Verwaldung und Abwanderung und damit einhergehende Phänomene in Teilen der Eisenwurzen zu den größten Herausforderungen für die Regionalentwicklung.


Die LTSER Plattform umfasst mit 91 Gemeinden einen Raum von rund 5.904 km² im Grenzbereich der Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark. Ihre räumliche Abgrenzung erfolgte auf Basis sozio-ökonomischer und naturwissenschaftlicher Kriterien. Berücksichtigung fanden unter anderem alle Gemeinden, die zu Eisenwurzen- bzw. Eisenstraßen-bezogenen Regionalentwicklungsverbänden, LEADER-Aktionsgruppen oder Naturparks zählen.

Gute Basis durch Konzentration von Institutionen und Informationen

Die Vielzahl an Forschungseinrichtungen und Forschungsinfrastruktur in der Region sowie die Dokumentation des Raumes durch das vorhandene Datenmaterial bilden gute Voraussetzungen für die Umsetzung des Konzepts der LTSER Plattformen in der Eisenwurzen.

Die LTSER Plattform Eisenwurzen umfasst 12 Standorte der ökologischen Langzeitforschung, wobei ein weitererer, assoziierter Standort "Felbach-WegenerNet" in der Oststeiermark liegt. Die Standorte decken verschiedene Habitattypen, wie Grünland, Ackerland, Wald, Gewässer etc. ab. Neben den Trägerinstitutionen der LTER Standorte zählen zahlreiche weitere Einrichtungen und InteressensvertreterInnen von inner- und außerhalb der Eisenwurzen zu den Partnern der Forschungsplattform. Sie stammen vorwiegend aus dem Forschungs- und Bildungsbereich sowie aus der Regionalentwicklung. Aber auch die politische Ebene ist in der LTSER Plattform vertreten.

LTSER Plattform Eisenwurzen

Koordination in Kooperation

Die LTSER Plattform Eisenwurzen verfügt über eine eigene Organisationsstruktur. Beim zentralen Management, das am Umweltbundesamt in Wien angesiedelt ist, laufen alle Fäden zusammen. An der Schnittstelle zwischen Forschung und Region agiert das Management als Informationsdrehscheibe. Es repräsentiert die LTSER Plattform und vertritt ihre Interessen auf nationaler und internationaler Ebene. Auch technische Aspekte, wie Datenstrategie und Informationssystem oder die Formalisierung der Forschungsplattform fallen in den Aufgabenbereich des Managements.


Das Management arbeitet in enger Kooperation mit dem Nationalpark Gesäuse und dem Institut für Soziale Ökologie der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. In Zusammenarbeit mit der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und STUDIA Austria zeichnet der Nationalpark Gesäuse für den Regionalisierungsprozess in der LTSER-Plattform verantwortlich. Ziel dieses Arbeitsschwerpunkts ist es, das Bewusstsein für die Forschungsplattform in der Eisenwurzen zu wecken, neue Partner zu gewinnen und Forschungsergebnisse in der Region publik zu machen. Die wissenschaftliche Konzeption und inhaltliche Schwerpunktsetzung bildet den zweiten Arbeitsschwerpunt der LTSER Plattform Eisenwurzen. Er wird vom Institut für Soziale Ökologie geleitet und widmet sich der Weiterentwicklung des Plattform-Konzepts sowie der thematischen Ausrichtung der Forschung in der Eisenwurzen.

Beiträge national und international

Die Eisenwurzen war die erste Region, in der das Konzept der LTSER Plattformen im Rahmen von LTER-Austria umgesetzt wurde. Auf die Dokumentation von Schlüsselprozessen und Ergebnissen wurde dabei großer Wert gelegt. Nach mehr als zehn Jahren Arbeit, können die Beteiligten auf einen Erfahrungsschatz zurückblicken, der bereits in einige Publikationen mündete und auf den andere Forschungsplattformen aufbauen können. Aufgrund ihrer Ökosysteme und Nutzungsgeschichte besitzt die Eisenwurzen eine gewisse Repräsentativität für historische Bergbaugebiete in den österreichischen Randalpen. Forschungsergebnisse aus der Eisenwurzen können entsprechend auf andere Regionen übertragen werden.


Auf europäischer Ebene ist die Forschungsplattform Eisenwurzen Teil eines stetig wachsenden Netzwerks von derzeit rund 35 LTSER-Plattformen in LTER-Europe. In diesem Netzwerk sollen die wichtigen Naturräume Europas (biogeographische Regionen) exemplarisch beforscht werden. Eine strategische Koppelung mit Monitoring-Netzwerken (Biodiversität, Wasser, Luft) soll die Optimierung von Monitoring-Systemen ermöglichen und wichtige Langzeit-Basisdaten für die Ökosystem-Forschung zur Verfügung stellen. Aufgrund ihres Entwicklungsstandes nimmt die LTSER Plattform Eisenwurzen in Europa eine führende Roll ein.